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Meine vegane Geschichte

Wie ich eine Abneigung gegen Fleisch bekam

Jeder, der vegetarisch oder vegan lebt, hat seine eigenen Erfahrungen damit gemacht.

Ich hatte unbewusst eine Abneigung gegen in Plastik verpackter Billigwurst, die intensiver wurde, als mir ein türkischer Mitarbeiter den sogenannten “Schweineeimer“ zeigte (das ist eine Mülltonne in die verschimmelte Essensreste und aufgekehrter Bodendreck landet, um an die Schweine verfüttert zu werden). Er klappte ihn auf und forderte mich auf, den Dreck anzuschauen, der sich darin angesammelt hatte und sagte: „Schau, das isst du“.

Bei dieser Vorstellung drehte sich mein Magen, weil es mir gar nicht bewusst war, was ich die ganze Zeit über das Fleisch in mich rein schaufelte.

Wir nehmen über das Fleisch nicht nur Vitamin B12 auf, (das Tiere übrigens über die pflanzliche Nahrung bekommen), sondern auch die Medikamente die ihnen verabreicht werden, sowie die Angsthormone die durch ihre Haltung ausgelöst werden. Nicht zuletzt diese vergammelte Lebensmittel, Plastik, Dreck, Schimmel, Kot...

Überall im Internet kann man sich inzwischen erkundigen, dass das Endprodukt, das in Plastik eingeschweißt wird bevor es auf deinem Teller landet, aus Abfallresten besteht.

Mit Geschmacksverstärker, Salz und Zucker gewürzt ist sogar Müll lecker.  

 

Das war vor vielen Jahren mein Schlüsselmoment.

 

Ich fragte weiter nach und erfuhr, dass der Brauch, dass Moslems keine Schweine essen, eigentlich gar nicht so verkehrt ist.

Da es damals keine Möglichkeit gab, das Fleisch zu kühlen und im warmen Klima schnell toxisch wurde, erkrankten oder starben viele daran, besonders nach dem Verzehr von Schweinefleisch, weshalb es als unrein angesehen wurde. Für mich bedeutet das im Umkehrschluss, dass es sich in warmem Milieu, wie im menschlichen Körper ebenso toxisch auswirken muss, wenn es diesen nicht wieder rechtzeitig verlassen kann.

Inzwischen wissen wir auch, dass Fleisch (besonders das vom Schwein) sich sehr gerne sehr lange in unserem 37 bis 38 Grad warmen Körper wohl fühlt und während dieser Zeit sich Fäulnisvorgänge im Darm entwickeln, die keiner so genau wissen möchte...

 

Da wurde mir auch klar, weshalb man Schweinehack nicht länger als 12 Std lagern, sondern möglichst bald verzehren sollte.

Auch bei Katzen und Hunden wird davor gewarnt, sie mit Schinken zu füttern, da sie an diesem Herpesvirus sterben können. Für Menschen ist dieser Virus nicht tödlich, stell ich mir allerdings auch nicht gesund vor.

 

Ich habe nie verstanden, dass Menschen mit diesem Wissen weiterhin genüsslich ihre Spaghetti Bolognese verzehren können.

Trotzdem habe auch ich weiterhin die Pute und das Hähnchen gegessen, die so eiweißreich und gesund sein sollen. Doch je mehr ich mich informierte, umso mehr zweifelte ich an dieser Behauptung.

 

Warum ich mich zu einer veganen Ernährung entschieden habe

Wie den meisten ist es mir schwer gefallen, auf leckere Burger zu verzichten und so schloss ich mit mir den Kompromiss, nur noch am Wochenende beim Lieblingsburgerladen um die Ecke regionales Fleisch zu essen (der übrigens auch einen leckeren veganen Burger anbietet) oder eine Ente Süß-Sauer beim Asiaten zu „genießen“.

Eine Doku, in der die Vitalwerte von Vegetariern und Fleischesser verglichen wurden, hat mich schließlich endlich und endgültig von heute auf morgen zum Vegetarier gemacht.

 

Meine Geschichte ging weiter, indem im ersten halben Jahr immer wieder kleine Suchtanfälle über mich kamen, dennoch blieb ich standhaft.

Im zweiten Jahr wurde es für mich so selbstverständlich, dass ich es mir seitdem nicht mehr vorstellen kann, Fleisch zu essen. Mein Bewusstsein dafür ist so weit, dass ich das Tier quasi darin sehen kann und nicht verstehe, wie ich das so viele Jahre essen konnte.

Es macht mich traurig, dass die Menschen diese Tiere nicht sehen können und gedankenlos darauf herum kauen. Obwohl ich nichts sage, tut es mir weh, dabei zusehen zu müssen, wenn im Restaurant kiloweise tote Tiere auf Tellern serviert werden.

 

Es ist vergleichbar mit dem Rauchen oder anderen Suchtmitteln. Man versucht es wortlos hinzunehmen. Wie damals als Kind. Dagegen ankämpfen verschlimmert es nur.

Der Gedanke an einer Zigarette zu ziehen, beschert mir den selben Würgereiz, wie einem kleinen Kind, das im giftigen Qualm steht und nach einem Kotzeimer Ausschau hält.

Genauso versucht man beim Essen nicht los zu schreien, wenn auf den Nebentellern eine kleine, zerstückelte Seele liegt.

Obwohl man gerne wie eine Löwenmama, die ihr Kind verteidigen will, laut los brüllen möchte.

Aber man ist still.

 

So wie das Stück Fleisch.

 

Was passiert, wenn du dich fleischlos ernährst

- Dein kollektives Bewusstsein für Tiere wächst.

 

Das schönste, was mir inzwischen aufgefallen war, ist das kollektive Bewusstsein, das sich zu Tieren entwickelt hat. Damit meine ich nicht die persönlichen Begegnungen mit Tieren, sondern dass alle Tiere dieser Welt gleichgestellt zu uns gehören und nichts uns das Recht gibt, sie schwerstens zu misshandeln, zu mästen, zu vergiften, zu verängstigen, zu schlagen und diese gequälten Seelen hinterher zu salzen und zu pfeffern, um sie mit Ketchup zu verschlingen.

Bewusstsein und Würde geht anders.

Ich betone „wir“, denn „wir“ sind die sogenannten Endverbraucher. Wir sind die, die die Möglichkeit haben, diesen Wahnsinn zu stoppen, indem wir uns informieren, sensibilisieren, aktiv oder passiv handeln um diese Karmakette zwischen Mensch und Tier gemeinsam zu sprengen.

 

- Es entsteht eine emotionale Verbindung zu den Lebewesen, die du mit den Augen nicht sehen kannst.

 

Die Liebe zu ihnen wird so stark, dass du sie wie eine brüllende Löwenmama oder eine schreiende Mutterkuh, deren Neugeborenes weg genommen wird, am Liebsten verteidigen willst.

Eigentlich wünscht man so ein traumatisches Erlebnis keinem Menschen. Aber auch keiner Kuh und trotzdem passiert es in jedem Augenblick, damit du immer deine Butter, Käse und Milch im Kühlschrank stehen hast.

Vor diesem schreienden Schmerz und dieser Hilflosigkeit kann man sich nur schützen, indem man es ausblendet.

Die hilfeschreienden Tiere sind trotzdem jeden Tag in jeder Sekunde millionenfach existent.

 

- Der Kontakt zum Körper wird bewusster und ausgeprägter, wie damals, als du noch ein Kind warst, bevor das "selbst-Bewusstsein" angeknackst wurde.

 

Es wurden uns Dinge beigebracht, die sich zwar nicht richtig anfühlten, aber man keine andere Wahl hatte, als den Autoritäten zu vertrauen.

 

Jetzt habe ich das Gefühl, als würde sich mein Körper jeden Tag dafür bedanken, dass ich ihm kein Fleisch mehr zufüge.

Ja, anfangs hat sich meine Amygdala beschwert und sich dagegen aufgemüpft. Aber inzwischen verlangt sie nach einer Gemüsepfanne, wenn sie ihren Topf aus Glücksgefühlen auffüllen will.

 

- Du entwickelst dich zu einem anderen Menschen.

 

Nicht nur vital und mental, sondern das Bedürfnis „natürlich“ leben zu wollen, wird stärker. Konsum ist nicht mehr wichtig. Auch das Bedürfnis nach Harmonie wächst. Du willst dich mit Menschen umgeben, die im Einklang sind, die keinen Streit suchen, die sich nach Ruhe und Frieden sehnen.

Ich denke mal, dass das viele von sich behaupten möchten und dennoch bei negativen Nachrichten schnell an die Decke jagen.

 

Wenn man bedenkt, wie Kinder noch für solche Dinge auf natürliche Weise empfänglich sind, wie rein ihr Geist und ihre Körper noch sind, wie zugänglich und offen der Umgang mit Tieren ist, wie sie automatisch wissen, was gut und schlecht ist... Bis sie getadelt und „erzogen“ werden.

 

Kinder lernen durch Nachmachen.

Das heißt nicht, dass alle Kinder von Rauchern zu Raucher werden, sondern sie lernen, dass bestimmtes Verhalten in der Gesellschaft als Norm anerkannt ist.

Sie lernen, dass sie belohnt werden, wenn sie sich anpassen, und bestraft werden, wenn sie ungehorsam sind.

Sie werden mit Fleisch gefüttert, weil es sich in unserer Kultur irgendwann zu einem normalen Essensverhalten entwickelt hatte.

Milch wird als gesund angepriesen, denn die Eltern haben das so im Fernsehen gesehen und in Zeitschriften gelesen und wollen natürlich auch nur das Beste für ihr Kind.

Süßkram ist an jeder Ecke zugänglich, also muss es normal sein.

Sich anzuschreien und zu streiten scheint auch normal zu sein, wenn man seinen Willen durchzusetzen will.

Das sind Dinge, die Kinder lernen, denn sie hinterfragen nicht, sondern machen das, was man ihnen vor macht.

 

Und schwupp! sind sie im selben Teufelskreis, wie der Rest der Gesellschaft, der nicht hinterfragt. Sie wurden passend in das System und in unseren Kulturkreis integriert.

 

- Die Liebe zu allen Dingen und Lebewesen wird größer. Du wirst dankbar für jeden Tag der dir geschenkt wird.

 

Schreib mir gern, wenn du ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht hast.

 

Kein Tier zu essen ist kein Verzicht und kein Verlust. Es ist eine Bereicherung für jeden Einzelnen der sich dazu entscheidet.

 

 

 

Stell dir vor, alle Menschen würden sich vegan ernähren...

Allein das Wissen darüber, dass 1 kg Rindfleisch 15.000 l Wasser verbraucht, sollte zum Nachdenken anregen.

Die Folgen sind einleuchtend: knappes Wasser und schlechte Qualität. Gülle und Kunstdünger für den Futteranbau lassen die Nitrat-und Phosphatbelastung ansteigen. Antibiotika-Rückstände gelangen ins Grundwasser.

Doch genauere Fakten werden in einem anderem Artikel beschrieben.

 

Wie friedlich, natürlich, harmonisch, sauber, klar könnte die Erde werden, wenn ihr nicht nur mit den Augen, sondern mit euren Herzen seht?

 

Wie friedlich, natürlich, harmonisch, sauber, klar könnten die Menschen werden, wenn ihr nicht nur mit den Augen, sondern mit euren Herzen seht?

 

Wie viele Menschen würden nicht mehr wegen Bluthochdruck und sämtlichen Volkskrankheiten klagen? Auf wieviele pharmazeutische Mittel könnte verzichtet werden, womit Mensch und Tier gefüttert werden, sowie ins Trinkwasser und in die Böden gelangen?

 

Wie respektvoll würde der Umgang mit Mitmenschen, Tieren und der Natur aussehen?

 

Allein durch diese Umstellung könnte jeder Einzelne zu einer friedlichen Welt beitragen.  

 

Warum halten Fleischesser trotzdem noch an ihrem Steak fest?

Wenn ich wieder einen Umkehrschluss mache, könnte es tatsächlich daher rühren, weil die Empathie irgendwann im Laufe der Kindheit verloren gegangen ist und deshalb die Hintergründe ignoriert werden.

„Schlaue“ Anti- vegan- Sprüche sind ein weiterer Grund, um das schlechte Gewissen zu beruhigen. Obwohl tief im Unterbewusstsein noch vergraben ist, dass Fleisch moralisch ein no-go ist, siegt die Gewohnheit und es wird nach Kompromissen, Ausreden und Argumenten gesucht.

 

Oder ist es doch eine Art Sucht wie der Zigarette und das verzweifelte Suchen nach Argumenten um die Gewohnheit nicht aufgeben zu müssen, die es aber nicht gibt?

Oder Angst, aus der Gesellschaftsrolle zu fallen und kein "echter Mann" mehr zu sein?

 

Ob man mit Ignoranz stehen bleiben oder sich zum Frieden hin weiter entwickeln möchte, ist zwar jedem seine eigene Entscheidung, im Hinblick auf die Konsequenzen aber dennoch unverantwortlich gegenüber unserer Zukunft.

 

Kein Argument rechtfertigt das Essen von Tieren.

 

Mach mit und freu dich auf dein neues Leben und die neue Welt.

 

 

 

Der V-edge Kongress in München.

Jetzt gibt es in Deutschland eine Minderheit von fast 10 Millionen (2010 waren es noch 6,5), die hinterfragten, sich informierten und entschieden, sich nicht mehr am Tierleid zu beteiligen.

Einige davon, die sich dafür einsetzen, waren am diesjährigen v-edge Kongress in München dabei.

 

In nächsten Artikel erzähle ich von meinen Erlebnissen und Erkenntnissen, die ich dort an diesem Tag erlebt habe.    

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Kommentare: 2
  • #1

    Christine (Freitag, 14 Februar 2020 19:56)

    Hallo und gut geschrieben! Emphatisch, verständnisvoll und doch kritisch. Vielen Dank dafür! Ich fühle mich auch mehr und mehr zur Veganen Ernährung hingezogen obwohl ich generell, was mit Lebensmittel zu tun hat, sehr verunsichert bin. Der Umgang mit den Tieren ist verwerflich und abscheulich, aber auch überhaupt ist ein grausiger Umgang mit unserer Nahrung (Pflanzen werden mit Gift besprüht usw) Gang und gebe. Habe Tofu für mich entdeckt und die Masse macht auch hier alles kaputt. Selbst das „bio“ Gemüse wird in Spanien und Italien derart riesig angebaut dass du die Plastik-Folien auf Google Earth sehen kannst. Patente auf Getreide und und und... eigentlich traue ich mich fast nichts mehr zu essen, es sei denn es wächst wild auf Wald, Wiesen und Felde oder wenn ich Glück habe im Garten. Also, du hast vollkommen recht mit dem was du schreibst aber selbst ohne Fleisch habe ich ein schlechtes Gewissen... was tun dagegen? Hast du da gute Infos bitte für mich? Herzlichen Dank und Grüße, Christine

  • #2

    Dani (Friede Freude Freiheit) (Freitag, 14 Februar 2020 21:02)

    Hallo Christine,
    ich versuche mal auf diesem Weg zu antworten...
    Ich trage auch noch ein schlechtes Gewissen mit mir rum, weshalb ich gerade dabei bin, alles was mir möglich ist, umzustellen, um möglichst nachhaltig zu leben. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber Schritt für Schritt so weit es geht. Ich habe meine Küche auf vegan umgekrempelt und es macht mir inzwischen sogar Spaß zu kochen (schmeckt viel besser als die übliche Hausmannskost). Ich habe vom rewe zum Biomarkt gewechselt und mir auf dem Wochenmarkt einen Händler gesucht, der sich wirklich Bio nennen darf. Der Weg soll in ferner Zukunft zum eigenen Garten führen, denn ich denke, dass alles was in Supermärkten in den Regalen angeboten wird, keiner lebensnotwendig braucht oder selbst her stellen kann (und als netter Nebeneffekt ist die Lebenserwartung höher).
    Es ist im Nachhinein auch nicht viel teurer, denn wenn der Körper die Nährstoffe hat die er braucht, hat er kein Hunger mehr.
    Dann habe ich in eine Osmoseanlage investiert, die ohne Plastikflaschen sauberes Wasser liefert. Wenn jeder Haushalt so ein Ding hätte könnte Lidl Saskia zu machen...

    Vielleicht interessiert dich der nächste Artikel bei dem ich über den V-Edge Kongress erzähle. Ich hab die meisten Referenten verlinkt damit man bei Interesse auf den Seiten mit ihnen in Kontakt treten kann.

    Je mehr man sich über dieses Thema informiert, umso weniger möchte man noch Fleisch essen...
    Selbst wenn du noch Fleisch isst, ist es für die Umwelt, die Tiere und deine Gesundheit ein großer Schritt, wenn du es einschränkst.
    Ich hoffe, dass ich deine Frage beantworten konnte.