Das Thema Ernährung und Gesundheit interessiert mich ja schon eine ganze Weile, weil das ein für mich ein ausschlaggebender Punkt ist, um durch körperliche Reinigung in den inneren Frieden, durch Gesundheit in die Freude und um ohne, bzw weniger Abhängigkeiten in die Freiheit zu kommen.
Daher fühlt es sich für mich an, wie einer der ersten und fundamentalsten Schritte die man auch für die Umwelt und einer gesünderen Gesellschaft beitragen kann.
Ich bin immer wieder sehr begeistert darüber, wieviel Aufklärung schon passiert und glücklich darüber, dass es besonders von jungen Menschen angenommen und umgesetzt wird.

Eine Frau die sich auch der Aufklärung gewidmet hat und durch ihren Prominentenstatus viele Zuhörer und Leser erreicht, ist Anastasia Zampounidis, die ich aus Teenager Zeiten von MTV kenne und sich optisch kaum verändert hat.
Als ich neulich wieder durch die YouTube Kanäle „zappte“ (einen Fernseher hab ich ja nicht), blieb ich bei einem Interview hängen, in dem Anastasia darüber erzählt, dass sie etwa 10 Jahre
komplett zuckerfrei lebt.
Für mich relativ neu, da es doch immer heißt „ein bisschen Zucker ab und zu schadet nicht“.
Wer so denkt, täuscht sich.
Ich wollte mehr darüber wissen, wie man es schaffen kann, komplett zuckerfrei zu werden und danach zu leben, auch wenn man viel unterwegs ist und nicht immer kochen kann. Daraufhin habe ich mir das Buch, natürlich inklusive das Rezeptbuch „to go“ geholt.
In den 3 Tagen, als ich das Buch geradezu verschlungen habe, habe ich so unglaublich viel gelernt, dass sich gar nicht so einfach kurz zusammenfassen lässt, denn man merkt, wieviel Zeit, Arbeit
und Recherche darin steckt.
Auch der kleine Einblick in die griechische Moderatoren Biographie fand ich interessant, weil darin erkennbar ist, dass auch Promis durch die falsche Ernährung müde, schlapp und erschöpft sind, obwohl sie im Fernsehen doch immer so munter und frisch erscheinen.
Außerdem mag ich ihren Schreibstil.
"Anastasia Zampounidis ist trockener Sugarholic...
Jahrzehntelang griff sie zu Süßigkeiten, wenn sie sich beruhigen, trösten oder belohnen wollte, und weckte damit nur neuen Heißhunger. Ein regelrechter Suchtkreislauf aus kurzfristiger Befriedigung und baldigem Verlangen nach mehr entstand.
Dann ging sie auf Entzug, mit großartigen Folgen: Sie verlor Gewicht, fühlte sich ausgeglichener und fitter, zudem steht die Endvierzigerin aus wie Anfang 30. Welche Folgen hat Konsum von Zucker also wirklich? Wie wirkt er, wo steckt er überall drin und wie nascht man ohne das süße Gift? Anastasia Zampounidis erzählt von ihrem Weg aus der Zuckerhölle, sie klärt über seine Wirkungsweise auf und verrät und Tipps und Rezepte, die uns zuckerfrei glücklich machen."
Was habe ich aus dem zuckerfreien Buch mit nehmen können?
1.) Haushaltszucker ist praktisch beinahe überall versteckt. Ein Grund dafür ist, seine konservierende Wirkung.
Aber warum sind so kaum Früchte im Joghurt?
Dazu möchte ich eine Leseprobe zitieren:
"Ist die Lebensmittelindustrie einfach nur böse, oder warum wird der Zucker fast allen Fertiggerichten und Produkten zugesetzt? Es ist ganz einfach: Zucker ist günstiger als andere Stoffe. Würde man z.b. einem Fruchtjoghurt weniger Zucker hinzufügen, müsste die dadurch entstehende Lücke an Geschmacksintensität und Volumen ersetzt werden - am besten durch Früchte, und das würde das Produkt teurer machen, weil Obst eben mehr kostet als Zucker. Natürlich liegt es auch an uns, ob wir ein paar Cent mehr zahlen würden für ein gesünderes Nahrungsmittel. Außerdem konserviert Zucker und ist ähnlich wie Salz und Fett ein Geschmacksträger. Deswegen wird bei Light - Produkten auch mehr Zucker verwendet, um den Verlust des Geschmacksträgers Fett zu kompensieren. So bedeutet der Konsum von Light - Produkten noch lange nicht, dass man abnimmt, im Gegenteil."

2.) Gerade Kindern wird in der Werbung durch Comics und angesagte Lieblingsstars Kellogs Cornflakes und Co. als gesundes Frühstück suggeriert. Eltern können nicht einmal etwas dagegen tun, weil es das Zeug überall zu kaufen gibt oder bei Oma, bei Freunden, beim Ausflug hier und da mal eine Zuckerbombe abfällt und schon ist man der Zuckersucht verfallen.
Es soll auch Eltern geben, die Fruchtzwerge, in Plastik verpackte Kinderwurst mit lachendem Gesicht oder Schokomüsli mit Kuhmilch für gesund halten.
Andere möchten ihrem Kind durch bergeweise Schokolade zu Festtagen oder einfach nur so, ihre Liebe zeigen. Was ich davon halte, möchte ich jetzt nicht sagen. Eine nette Formulierung wäre „unverantwortlich“.
Natürlich machen Eltern das nicht bewusst, schließlich kennen sie es auch nicht anders. Dennoch hat man die Möglichkeit durch Internetrecherche oder Lesen, sich das Wissen anzueignen und sich nicht mehr über fettleibige, depressive, agressive Kinder wundern muss.
Nun sagt der ein oder andere vielleicht, dass die Politik daran etwas ändern muss und der Lebensmittelindustrie auf den Deckel klopfen muss. Aber sind wir mal ehrlich... Warum sollten sie etwas daran ändern, wenn das eine Geldquelle in allen möglichen Bereichen fördert.
Wenn es mehr gesunde Kinder gäbe, gäbe es glücklichere Erwachsene die keinen Therapeuten benötigen. Die Lebensmittel-, sowie die Pharmaindustrie hätten enorme Verluste. Die Dominosteine käme in Gang.
Deshalb liegt es in der Verantwortung des Einzelnen was er kauft und was er seinem Körper antut.
"Achten Sie einmal darauf, wie oft Wörter wie "fruchtig", "fit" und "fun" im Kontext von Produkten verwendet werden, die am Ende eine Kalorienbomben sind, wo der Genuss kurz ist und die Reue lang. Und natürlich wissen die Werbefritzen, dass Sie schön sein wollen, geschätzt und geliebt. Dass sie mütterliche Instinkte haben. Dass sie deshalb schwer nein sagen können, wenn Ihr Kind quengelt, und sie nur schwer der Versuchung widerstehen können, ihm sein geliebtes Gift zu verabreichen. Wir alle waren selbst Kinder, wir sind selbst Eltern - wir kennen alle Tricks und beide Seiten, und trotzdem suchen die Werber unablässig nach einer Lücke in unsere Verteidigung."

3.) Die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) in der 5 Elementennahrung wurde ebenfalls angesprochen, wodurch die Autorin zum zuckerfreien Lebensstil kam. Leider findet alternative Medizin hierzulande von der Masse nicht überall Anklang und wird noch verpönt. Daher vermeidet Anastasia dieses Thema in der Öffentlichkeit anzusprechen, was ich gut verstehen kann.
In der TCM wird jedem Organ ein Element (Feuer, Wasser, Erde, Luft, Metall) zugeordnet, die eigentlich in völliger Harmonie miteinander wirken, was dann als „Qi“ bezeichnet wird. Zucker aber führt zu einem Qi Stau. Das kann man sich ähnlich vorstellen wie bei den Chakren, die bei uns oft im Ungleichgewicht sind.
Dabei kommt es auch darauf an, in welcher Reihenfolge wir Nahrungsmittel zu uns nehmen, - was mich auch an eine Bibelstelle erinnerte, in der Jesus sagte, dass man bestimmte Nahrungsmittel nicht mischen soll, was meine Synapsen wieder zur Trennkost führte.
Ein anderer Aha-Effekt spiegelt sich im Buch „Anastsia – Tochter der Taiga“ (der Name ist wohl tatsächlich rein zufällig), die ebenfalls darauf hinweist, immer nur eine Sorte zu essen. So passen wieder die einzelnen Puzzlestücke zusammen.
Mich hat es neugierig gemacht und mir mal in meiner Heimat die nächsten TCM Ärzte in Ulm raus gegoogelt.
4.) Dr. Robert Lustig ist ein Name, den ich das erste mal gehört habe, der aber in Sachen Zuckerkonsum einiges an Wissen verbreitet, das man bei YouTube finden kann.
"Für Doktor Lustig kann es der Zucker in seiner Gefährlichkeit mit Alkohol, Tabak und illegalen Drogen aufnehmen - alles Stoffe für die es in den Vereinigten Staaten Behörden und strenge Auflagen gibt. Dabei geht es Doktor Lustig nicht darum, Zucker zu verbieten. Er will aber, dass die Industrie reguliert wird und dass zwischen Verbrauchern und Produzenten zumindest Chancengleichheit besteht. Dabei beruft er sich unter anderem auf die amerikanische Unabhängigkeitserklärung, in der jeden Mensch das Recht zugesprochen wird, in Freiheit zu leben und sein Glück zu suchen.
Und wenn einem das Gehirn durch Fructose vernebelt wird, geht das ja wohl eher schlecht.
Manchmal erinnert sein Kampf an den von David gegen Goliath, aber Robert Lustig ist in mehrfacher Hinsicht für seine Aufgabe qualifiziert. Zum einen ist er ein Kinderarzt, der langjährige Praxiserfahrung hat. Wann immer Repräsentanten der Zuckerindustrie versuchen, seine Thesen zu entkräften, ja manchmal sogar leugnen, dass es diese Symptome überhaupt gibt, dann verweist Doktor Lustig einfach nur trocken auf den einen oder anderen Fall aus seiner Praxis. Und wenn der Kontrahent immer noch die Fakten bestreiten will, bemerkt Robert Lustig nur, dass er als Arzt verpflichtet seid, sich um alle Menschen zu kümmern, und wenn der Diskussionsgegner noch weiterhin Probleme mit der Wahrheit hätte, dann könne er gerne einen Termin vereinbaren. Da würde ihn dann geholfen werden.
Darüber hinaus hat Robert Lustig auch Jura studiert, und dies kommt bei einem weiteren Aspekt des Kampfes gegen die Zuckerflut zu Hilfe. Im Kern geht es dabei um die Frage, ob Zucker süchtig macht oder nicht. Wie ich weiter vorn geschrieben habe, habe ich meine Abhängigkeit eindeutig als Sucht klassifiziert. Und ich konnte nur davon loskommen, indem Sie mir diese Abhängigkeit eingestanden haben.
Mit meiner Einschätzung bin ich in guter Gesellschaft. Robert Lustig präsentiert ein Interview, in dem der Musiker Eric Clapton recht freimütig von seiner Heroin - Abhängigkeit erzählt. "Können Sie sich noch an ihre Einstiegsdroge erinnern" , wurde Clapton von seinem Interviewer befragt. Und natürlich erwarteten die meisten, er würde Marihuana nennen oder Kokain oder Aufputschmittel. Aber Clapton musste nicht lange überlegen. Er sagte: "Zucker. Jede Menge Zucker."
5.) Geschichtliches Hintergrundwissen wird im Buch auch beschrieben, sowie dass der Mensch natürlich gern Süßes isst.
So wie Obst.
Allerdings soll man auch hier beachten, dass man zu regionales und saisonales Obst und Gemüse greift, da exotische Früchte wie Ananas, Orangen, Bananen usw... einen kühlenden Effekt auf den Körper hat, was uns an warmen Sommertagen oder den Menschen in warmen Klimagebieten zugute kommt.
Essen wir jedoch an Tagen die kalt sind, zusätzlich kühlende Früchte und Gemüse, muss der Organismus dementsprechend mehr arbeiten, braucht mehr Energie, das folglich durch Nährstoffe wieder aufgefüllt werden muss.
Deshalb trinkt die Autorin nur lauwarmes Wasser das sie in einer Thermoskanne mit nimmt. Niemals kalt.
6.) Spätestens jetzt wissen wir, dass Zucker gesundheitlich gesehen ein Gift ist, das krank und süchtig macht und durch ständigem Konsum sämtliche Erkrankungen hervor rufen kann. Dass schlechte Kohlehydrate wie Weißmehl genauso zum Zuckerkonsum zählen, dürfte selbstverständlich sein.
Eine dieser Krankheiten ist die Fettleber, die hierzulande sehr weit verbreitet ist.
Bisher galt die Ursache für eine Fettleber Alkoholabusus. Inzwischen ist aber klar, dass eine ungesunde Ernährung durch zu hohem Zuckerkonsum genauso zu dieser organischen Krankheit führt.
"Aus Sicht der Leber ist HFCS (high fructose corn syrup) eine ebenso große Herausforderung wie Alkohol, weshalb Experten Fructose scherzhaft auch als "Äthanol ohne Schwips" bezeichnen. Genauso wie übermäßiger Alkoholgenuss zur Fettleber führt, hat Fructose langfristig den selben Effekt. Aber auch in anderen Körperregionen richtet das Zeug Unheil an.
Durch Fructose-"Genuss" wird das Gehirn nämlich ausgetrickst.
Wenn man sich den Bauch voll geschlagen hat, will das Hunger-Hormon Ghrelin das Signal „ich bin satt "senden. Zuvor stellt ihm aber die Fructose-bildlich gesprochen - ein Bein, so dass die Botschaft nicht im Gehirn ankommt. Und gegen Hunger kann man nun mal nichts machen: man will essen."
7.) Als ich auch noch las, dass Zucker zu Gereiztheit, Schlafstörungen und Albträume führt, war mir klar, dass ich diesem Vorbild nacheifern möchte. Wogegen andere leider zu Tabletten greifen und im typischen Teufelskreis stecken.
Doch was passiert, wenn dieser Teufelskreis erst mal zugeschlagen hat? Wenn der Mensch für die Krankenkasse eine Nummer, für den Staat eine Person, für die Konzerne ein Konsument, für den Arbeitgeber leicht ersetzbar ist?
Ohne Nährstoffe wird der Mensch träge, lustlos, aggressiv, energielos, motivationslos. Er geht zur Arbeit für eine Firma die oft Dinge herstellt die zum Konsum dienen, die Menschen glücklicher machen sollen.
Macht euch mal Gedanken darüber, welche Dinge das sind und ob man diese wirklich braucht...
Natürlich gibt es Firmen die Notwendiges herstellen, doch bei genauem Hinschauen ist das meiste davon nicht lebensnotwendig, sondern dient lediglich der Freizeitgestaltung, dem sinnlosen Konsum, der Schönheit, dem Status... Und eine Lüge aufrecht zu erhalten.
"Ich glaube, einer der Trends der Zukunft wird die wird die intuitive Ernährung sein, aber vorher muss der Körper eben erst richtig entgiftet werden.
Man kann sich nur intuitiv ernähren, wenn man sich intensiv mit Ernährung auseinandersetzt, weil man seine Geschmacksrezeptoren quasi „neustarten“ muss. Wir sind ja nicht nur durch Zucker, sondern auch durch Geschmacksverstärker, Aromen, Farbstoffe und Konservierungsstoffe versaut. Damit haben wir den Kontakt zu unserem Körper verloren, wir sind ihm gegenüber taub geworden und hör nicht mehr, was er braucht.
Aber das muss nicht so bleiben.
Die die ganzen Veränderungen der letzten Jahre, die die Vorreiter, die Ökos, die Grünen gebracht haben, funktionieren, und die Industrie wird irgendwann nachziehen müssen. Hauptsache, wir behalten den richtigen Kurs bei und machen keine Rückschritte, wie bei den Plastiktüten und den Kaffee Kapseln."

Es klingt so einfach, sich von dieser süßen „Droge“ zu verabschieden, doch dadurch dass es überall versteckt ist, überall zu haben und bei jeder Feier auf den Tisch kommt, ist es tatsächlich schwerer, als mit dem Rauchen aufzuhören. Doch ich denke mit ein bisschen Wissen, Wollen und Disziplin ist es machbar, seine Geschmacksrezeptoren wieder anzukurbeln, so dass eine Dattel oder ein Apfel ausreicht um eine süße Geschmacksexplosion zu erzeugen.
Das Buch hat mich dazu motiviert und kann es jedem empfehlen, der sich nicht durch langen Recherchen kämpfen und viele tolle Tipps zur Umstellung möchte.
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