Für mich fing das Jahr sehr entspannt an.
Die ersten zwei Wochen des Jahres hatte ich frei und habe mir diese bewusst auch frei genommen um den „Urlaub Zuhause“ in meiner kleinen Stadtwohnung in vollen Zügen zu genießen.
Nachdem ich nun ein Jahr Fleisch- und Wurstfrei bin, habe ich mir für den Jahresanfang vorgenommen, mich mal vegan zu ernähren und kann dazu „Vegan for fit“ von Attila Hildmann sehr empfehlen.

Dieses Buch ist sein erstes und inzwischen hat er einige mehr, aber für mich als „Anfänger“ zunächst völlig ausreichend.
Natürlich sind die Zutaten ein wenig teurer und man bekommt diese auch nicht bei Lidl oder Aldi, aber ich habe mir tatsächlich die Arbeit gemacht und bin regelmäßig in den kleinen Bioladen um die Ecke und habe mich nach den noch mir unbekannten Sachen durchgefragt, von den ich vorher nie etwas gehört habe.
Meine Küche wurde nun eingerichtet mit Mandelmuß, Quinoa, Amaranth, Lupinen und veganer Mayonnaise...
...wieder was gelernt.
Ja, ich habe auch öfter gehört und gelesen, dass die Person Attila umstritten sei, was mich aber nicht stört, denn seine Persönlichkeit ändert nichts daran, dass seine Rezepte lecker und im Grunde genommen eigentlich gar nicht so schwer sind.
Mittlerweile hab ich einige gewöhnliche Dinge wie z.B. Spaghetti gegen Zucchini Nudeln eingetauscht, Weißmehl gegen Johannesbrotkernmehl und Zucker gegen Agavendicksaft und muß mich seitdem überwinden, wenn ich eine der üblichen Supermarktketten betreten muß.
Nun bin nur noch am Überlegen, wie ich diese Ernährungsweise behalten kann, obwohl ich viel unterwegs bin.
So auch dann, als ich Mitte des Monats nach Berlin flog.
Und wenn man sich die letzten 2 Wochen viel mit veganer Ernährung und Attila Hildmann beschäftigt hat, liegt es nahe, dass man dort in Berlin seinen Burgerladen besucht um dort einen richtig leckeren Burger zu verschlingen. Ich musste das Patty zweimal untersuchen, ob mir da nicht doch Fleisch untergejubelt worden ist.
Liebe Fleischesser, ich möchte eure Ernährungsweise hier nicht verteufeln, aber es lohnt sich auf jedenfall mal, eine Alternative zu probieren.
Ich interessiere mich jedenfalls immer mehr dafür und es macht mich unglaublich happy zu sehen, dass ich nicht die Einzige bin, die dabei ist, umzudenken.
Nicht nur der Gesundheitswegen, sondern besonders für...
...Klimaschutz:
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schreibt der Landwirtschaft 30 Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase zu. Der Ausstoß der Treibhausgase Methan und Lachgas kann durch eine vegane Ernährung um mehr als 80 Prozent reduziert werden.
...Kleinbauer in Brasilien und anderen Länder (siehe unten Absatz David Precht):
Seit 2011 sind allein in der brasilianischen Savanne und im bolivianischen Amazonasbecken 800.000 Hektar Regenwald abgeholzt worden – eine Fläche so groß wie der Schwarzwald.
...Artenvielfalt:
Nicht nur die artenreichen Regenwälder werden ungebremst für Weideflächen und Futtermittel abgeholzt. Die Lebensräume vieler, oftmals unentdeckter, Arten werden so zerstört.
...Ressourcenverschwendung:
Neben der Bereitstellung von Futtermitteln und Wasser werden zudem weitere Ressourcen für den Transport und die Erzeugung von Strom benötigt.
...Wasserverschwendung:
So stecken hinter der Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch bis zu 15.500 Liter Wasser. Diese hohe Menge, mit der man theoretisch ein Jahr lang täglich duschen könnte, setzt sich aus der Bewässerung der Futtermittel sowie dem Bedarf der Tiere an Trinkwasser zusammen. Insgesamt werden in der Tierindustrie fast 30 Prozent des weltweit genutzten Wassers verwendet.
...Wasserverschmutzung:
Sowohl bei der Produktion von Futtermitteln als auch bei der Tierhaltung kommt es zu Wasserverschmutzung durch Gülle, Pestizide, Herbizide und Medikamente. Diese Verunreinigung kann durch Kläranlagen teilweise nicht gefiltert werden oder gelangt direkt ins Grundwasser.
...Bodenschäden:
Durch eine Verschlechterung der Bodenqualität trägt die Fleischindustrie dazu bei, dass weniger angebaut werden kann und die künftige Ernährungssicherung in Gefahr ist. Der Versuch, die Fruchtbarkeit der Böden durch Düngung zu erhalten, verschlimmert die Situation.
...Luftverschmutzung:
Das starke Umweltgift Ammoniak stammt in Europa zu 90 Prozent aus der Landwirtschaft, der größte Teil aus der landwirtschaftliche Tierhaltung. Ammoniak entsteht aus den Exkrementen der Tiere
Quelle: 9 Gründe warum Umweltzerstörung durch Tierprodukte entstehen
Richard David Precht:
„50% des gesamten Getreideanbaus wird an Tiere verfüttert, die in den westlichen Industrieländer gegessen werden. Die ganzen Monokulturen die wir z.B. in Brasilien haben, genmanipulierte Soja und genmanipulierten Mais wandert in die heimische Massentierfabrikation. Für all diese gigantischen riesigen Plantagen, die ökologisch höchstbedenklich sind, haben die Kleinbauern in Brasilien ihr Land verloren und mit Tagelöhner in den Städten oder in den Favelas leben usw...
Das heißt, unsere Ernährungsgewohnheiten und das Elend der dritten Welt haben eine ziemlich enge Verbindung.“
Aber ein Lichtblick:
Vor 20 Jahren gab es in Deutschland keine 20.000 Veganer. Heute gibt es 900.000 und 8 Millionen Vegetarier
Quelle: Richard David Precht zum Thema "Fleisch essen"
Das war ein ganz kleiner Auszug von wenigen Gründen.
Man könnte die Liste weiter führen, welche gesundheitliche Schäden Tierprodukte mit sich bringen und wie das billige Fleisch und die Billigwurst in Plastik gepackt in den Discounter kommt, aber ich denke ihr wisst wie man Google bedient.
Jedenfalls lohnt es sich, sich da mal Studien dazu anzusehen, was z.B. der Fleischkonsum mit Bluthochdruck zu tun hat, oder die allgemeinen Vitalwerte von Vegetarier, bzw Veganer mit den von Fleischessern vergleichen.
Ich will niemanden bekehren und erwarte von niemanden, dass er auf seine Wochenend-Grillabende im Sommer verzichten soll.
Nur... fragt euch mal, ob ihr wirklich jeden Tag die Plastikwurst auf dem Brot braucht, oder den günstigen LKW mit Senf in der Mittagspause.
Fragt euch mal, weshalb das eigentlich so billig ist.
Fragt euch mal, ob ihr wirklich euren „schnellen Döner“ braucht, wenn euch mal der Hunger packt.
Viele Döner Buden und andere Schnellimbisse bieten inzwischen auch vegetarische Alternativen an (Pommes ;) ).
Es ist auch jedem selbst überlassen, wie er seinen Körper behandeln (oder misshandeln) möchte.
Aber eine gewisse Verantwortung der Umwelt und den Tieren gegenüber wäre ein Schritt, um etwas zu bewirken. Denn auch das Argument „ich denke mir meinen Körper gesund“ unterstützt die Massentierhaltung leider trotzdem weiterhin.
Mit etwas mehr Bewusstsein beim Fleischkonsum, könnte man schon viel erreichen:
-In Plastik verpackte billige Tiere vom Supermarkt liegen lassen.
Wer einmal gesehen hat wie dieses „Füllmittel“ hergestellt wird und mit Reste und Geschmacksverstärker bearbeitet wird, sollte verstehen warum.
-Qualität beim Metzger holen.
Ja, das ist teurer, aber zweimal in der Woche ist völlig ausreichend und man kommt somit auf Dauer günstiger weg.
-Dem Tier gegenüber Respekt und Dankbarkeit zeigen.
Klingt komisch, gehört aber dazu. Fleisch war früher etwas Besonderes, das sollten auch so bleiben.
Den Umgang mit Tieren, den Weg und das Tempo zur Ernährungsumstellung bestimmt jeder selbst und somit habe ich mich vor 2 Jahren entschieden, meine drei beschriebene Punkte einzuhalten;
Nachdem ich einige Berichte über die Herstellung angeschaut habe, kam keine Wurst mehr auf den Tisch und nur noch ein bis zweimal möglichst regionales Fleisch. Auch seit der Aufklärung zur Kuhmilch (danke liebes Internet, dass es dich gibt! Denn leider hat uns das keiner vorher gesagt), steht in meinem Kühlschrank entweder Hafer-, oder Mandelmilch. Ich habe mich sehr schnell an den Geschmack im Kaffee gewöhnt.
Seit Januar 2018 esse ich nun gar kein Fleisch mehr und muss sagen, dass ich es überhaupt nicht vermisse, da es wirklich guten Ersatz gibt, wenn man es richtig zubereitet und glücklicherweise wird das immer mehr angeboten.
Denn ob ich das Fleisch oder Tofu würze, ist im Grunde egal. Beides schmeckt ungewürzt nach Schuhsohle.
Meinen Blutwerten nach, bin ich quitschgesund und habe keinen Eiweißmangel.
Leider kann ich mich noch nicht frei sprechen, frei von tierischen Produkten zu sein, weil die Suchtstoffe die im Käse stecken, mich noch im Griff haben.
Eier, Käse und Joghurt kommen hin und wieder auf mein Tisch, aber das wird mein nächster Schritt sein, auch darauf zu verzichten.
Ihr müsst nicht auf alles verzichten, aber durch das Vermeiden von Billigwaren würdet ihr zumindest zu einer Besserung beitragen. Ihr werdet erstaunt darüber sein, wie sich eure Gesundheit verbessert, tut der Umwelt was Gutes und verhindert einige Qualen und Leiden von Tieren.
JEDER VERZICHT MACHT FREI!
Nicht nur euch, denn wir sind EINS!

Vegane Lasagne
Wie ernährt ihr euch?
Könnt ihr euch von der Salami auf der Pizza nicht trennen, oder esst ihr gar keine Pizza mehr auf der Käse verteilt ist?
Habt ihr alternative Vorschläge wie man Fleisch vermeidet?
Welche Argumente hast du als Fleischesser?
Ich würde mich rießig freuen, wenn ihr eure Erfahrung, eure Sichtweise oder Fragen in die Kommentare schreiben würdet.

Die Reise geht weiter

Tja... und nachdem ich nun genug zuhause gegammelt habe um vegane Experimente zu führen und fleißig arbeiten war, bekam ich im Februar wieder Hummeln im Arsch, holte mir ein Ticket nach Kassel und setzte mich in den ICE auf den Weg zu einem guten Freund um über Gott und die Welt zu philosophieren.
Ein paar Tage später durfte ich in Krefeld Tobias Kleine besuchen und mit ihm -themenbezogen ein Gespräch über Rohkost, seiner Gesundheitsentwicklung, alternative Produkte und seinem Blog hart aber herzlich führen.
Kurz danach bekam ich von Toto und Micha van Oy, dem Gründer von Hippie4you eine ausführliche Stadtführung durch das wunderschöne Düsseldorf. Auch mit ihm habe ich interessante und informative Gespräche geführt, die ich nicht für mich behalten werde und mit euch teilen möchte, wie und warum Hippie4you entstand und wohin der Verein in Zukunft möchte.
Zum Ende meiner 10-tägigen Reise traf ich in Köln die unglaublich tolle Doro, die sich (unter anderem) für human connection stark macht. Ich bin überglücklich sie kennengelernt zu haben, weil auch sie so viel Wissen in sich trägt, das man in der kurzen Zeit leider alles gar nicht besprechen konnte. Aber das was ich nun von Human Connection weiß, möchte ich sehr gerne mit euch teilen und bin sicher, dass euch das Gespräch genauso beeindrucken wird, wie mich es hat.
..Gespräche folgen in Kürze ;)
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Frank Simon (Donnerstag, 21 Februar 2019 00:35)
Danke schön für Dein wundervolles SEIN und immer wieder neue Denkanstöße/Perspektivwechsel dazu herrlich klar,authentisch und inhaltlich wertvolle Informationen!NAMASTE