
Seit Anfang 2018 entwickelt sich ein Projekt, dass auf das Buch „Momo“ von Michael Ende basiert und das sich mit Hilfe vielseitiger Menschen und einer Vereinsgründung auf Sizilien realisiert werden will. Einer der „Erfinder“ und Mitgründer durfte ich in Hamburg besuchen und einige Tage dort verbringen.
In diesem Gespräch stellt Eike sich selbst und die Idee von Momos Garten, Wirklicht und die Reise ins WIR mit beeindruckenden Worten vor:
Ich bin am 2.8.82 geboren und spaßeshalber habe ich gesagt, dass ich mir das Datum selbst ausgesucht habe, was wahrscheinlich auch stimmt, um es nicht zu vergessen, da ich im zeitlichen Sinne teilweise so vergesslich bin, vor allem was die Vergangenheit angeht.
Ich fühle mich oft nur im Jetzt.
Meine Mutter erzählte, dass der Sommer ´82 sehr heiß war und sie mich wahrlich ausbrütet hat, indem ihr die Sonne auf den großen runden Bauch geschienen hat. Ich glaube, das hat mir viel Liebe, Wärme und Energie mit gegeben.
Sie hat mir den Namen Eike gegeben, der die Bedeutung „scharfe Schneide“ oder der „Schwertträger“ hat und so fühle ich mich auch. Ich fühle mich, als würde ich ein Schwert der Liebe und der Gerechtigkeit mit mir herum tragen und es scheint, als wäre ich stark genug, dieses Schwert zu tragen, aber es noch nicht einsetzen zu dürfen. Ich hab mal den Spruch gebracht: „was bringt ein scharfes Schwert, wenn das Herz verdorben ist, welches in der Hand ist, die das Schwert trägt?“ So habe ich sehr viel Selbstreflektion betrieben und mich hinterfragt was und wer ich bin, wo ich her komme, was will ich... und es gibt Sachen die bleiben eine Weile, aber alle Sachen ändern sich nach einiger Zeit, so wie auch das Selbst.
Gleichermaßen bin ich Lehrer und Schüler in einem. So hab ich mir viele Sprüche angeeignet was viel mit Lehrer und Schüler zu tun hat, wie z.B.: „ein guter Schüler ist wie eine klebrige Wand- wenn man was dagegen wirft und es bleibt daran haften. Ein schlechter Schüler ist wie eine trockene Wand- was man dagegen wirft fällt zu Boden und verdorrt.“
Ein anderer schöner Spruch ist: „Ein jedes Lernen ist ein sich nur erinnern“ und so fühlt es sich für mich an, dass ich manchmal nicht überrascht darüber bin, einige Dinge leichter zu verstehen.
Ein Lehrer unterrichtet nur das, was er genauer wissen will, so ist ein Lehrer wie ein Schüler selbst.
Ich fühle mich wie eine „Bewusstseinssonne“ die leuchtet um andere zu erinnern, dass sie selbst
einen Sonnensamen in sich tragen und darauf wartet, sich selbst zu lernen.
Was ist für dich ein Wunder?
Ich glaube, dass ich ein Wunder definiere, aus welchem Bewusstsein man schaut. Wenn man in einer „einfacheren“ Welt aufgewachsen ist und vielleicht ein „einfacheres“ Bewusstsein hat, und man plötzlich Dinge bemerkt, die nicht in seiner bisherigen Erfahrung stattgefunden haben, dann benutzt man ein Wort und definiert es als „Wunder“. Dennoch kann man vielleicht auch, wenn man ein größeres Bewusstsein hat, irgendwann sagen, dass alles ein Wunder ist. Wenn man dieses Bewusstsein erreicht hat, kann man, solange man hier auf Erden ist, alles als eine Art „Wunder“ erkennen. Dann fängt das Leben an „wundervoll“ zu sein, wie ein „wundervolles“ Leben, oder ein Leben voller „Wunder“.
Irgendwann begeistert man sich jeden Tag wenn man aufsteht, immer mehr und erfreut sich an dem Wunder „Leben“.
Man sagt auch, dass das Wort „Wunder“ auch von „Wunde“ kommt und man sich wundert, wie schnell man verletzt werden kann und wie schnell es geht, sich wieder zu heilen und darüber welche Selbstheilungskräfte der Körper besitzt, wenn man ihn bei jeder Heilung unterstützt.
Vielleicht ist das Leben selbst seit der Geburt eine Wunde, die sich am Ende selbst erkennt und sich selbst unterstützt um ganz und heil zu werden.
Vielleicht noch gesagt: wenn Menschen ein einfaches Bewusstsein haben und sich über Dinge wundern, doch nicht die Freude darin erkennen, sondern sich einfach nur darüber wundern, kann es sein, dass sie sich über einige Wunder erschrecken und aufhalten, behindern, zurück halten lassen, so dass man gar nicht die Essenz dessen bemerkt. Die Essenz, dass sich das Leben und die Natur sich manchmal in Situationen zeigt, um einen aufzuwecken. Es wird vielleicht Zeit, dass sich die Menschen in einer wundervollen Welt mehr wundern können. Die meisten Menschen haben im Moment noch wenig Zeit sich zu wundern, vor allem selten über sich selbst.
Möchtest du etwas über das Projekt Momos Garten erzählen und darüber wie die Idee entstand?
Momos Garten ist für mich auch wie ein Wunder, denn es fängt an, wo Träume wahr werden. Früher fühlte es sich so an, als hätte man die Träume nur für sich und sie dann und wann jemandem erzählen kann. Aber sie sind genauso schnell vergessen wie die Träume, die man letzte Nacht hatte, vor allem wenn man den Traum einem anderen Menschen erzählt, da diese Menschen sich auch gar nicht mehr an ihre Träume erinnern, die sie irgendwann einmal hätten gerne erfahren wollen.
Ich habe einen Traum nie vergessen und ich habe ihn immer wieder erzählt.
Das war eine Idee wie Menschen sich wieder zusammen finden, wo Menschen ihre Stärken und ihre Potenziale erkennen, sie teilen und anderen mitteilen und in einer werdenden Einheit sie zusammen verschmelzen. Doch trotzdem mit der Anmerkung „ich bleibe ich und du bleibst du, nur so können wir Eins werden“ Das heißt, dass jeder bei sich bleibt und sich keiner verändern muss um zu gefallen, akzeptiert und anerkannt zu werden, so dass seine Träume überhaupt gehört werden können.
Die Idee Momos Garten ist 2011 erdacht worden, als ich mit einem Freund darüber philosophiert habe, wie komisch die Welt aussieht und sie uns nicht gefiel. Wir haben gedacht, was braucht es, damit wieder Heilung passieren kann?
Wie der Körper, der sich wieder selbst heilt, so glaube ich, ist es genauso mit der Gesellschaft und der Natur. Ich glaube, dass man mit einem vertrauten, qualitativen, würdevollen, liebevollen Umgang mit den Menschen und mit der Natur die Selbstheilung einfach ein Programm ist oder eine Idee, die von Gott mit eingebaut worden ist, die nach Ganzheit und Vollkommenheit strebt. Es ist für mich Heilung, wenn etwas wieder „rund läuft“ und wenn der normale Kreislauf des Lebens läuft, so wie es gewollt ist und sich wohl anfühlt.
Wir hatten am Anfang noch keinen Namen und hatten es „Faktor X“ genannt. Der Faktor für den es benötigt wird, dass Verwandlung passieren kann. Wie auch immer die aussieht, weil wir keine Diktatoren sein wollten, die vorschreiben wie das Leben zu sein hat, sondern nur um als Heiler und Unterstützer da zu sein. Wir dachten, es wäre sinnig, dass wir Menschen zusammen bringen, die das Geld, das Wissen, die Lust, Zeit und Raum haben und alles andere was noch benötigt wird, um in einer Gemeinschaft Dinge voran zu bringen, die alleine oder in einer ungünstigen Umgebung vielleicht nie passieren können.
Wir haben relativ schnell eine Webseite aufgebaut, aber es schien, als wären die Menschen noch zu sehr mit ihrem ICH beschäftigt. Und jeder tat das worauf er Lust hat, was auch schön war, da es auch im ICH anfängt. Wir haben gedacht es wäre schön, wenn alle gleich am WIR arbeiten können. Nur es war nicht möglich und das Gespräch im WIR schlief wieder ein.Jeder ging wieder seiner Wege und derjenige der damals mitgemacht hat, glaubt nicht mehr an die Idee. Er hat quasi seinen Traum aufgegeben. Da denke ich mir dann, wie sehr hatte er es sich gewünscht, dass sein Traum wahr wird und denke mir, wie viele Menschen da draußen gibt es, die Träume haben und irgendwann aufgeben, ihren Traum zu leben oder etwas dafür zu tun? Wie viele Menschen da draußen gibt es, die wenigstens nicht aufgeben und den Traum nicht vergessen, so wie wenn man aufsteht und von einer Welt in die andere geht. Oder von einer Situation oder einem Moment in die andere geht.
Wenn das oft genug passiert, scheint es, als würden einige Menschen dann den Mut verlieren, als würden die Dinge, die sie im Außen sehen, sie abschrecken und demotivieren, was bei mir nie passiert ist. Ich hab mehr und mehr daran geglaubt, mich immer mehr aus einer Realität befreit, die einige als fest und starr betrachten würden. Jedes mal wenn ich im Außen eine Blockade gespürt habe, bin ich in die Magie, Liebe, Energie um daran weiter zu wachsen. Ich habe meinen Traum genährt als würde die Welt, Gott, Universum, wer auch immer dich testen, ob du das wirklich willst. Nicht, ob du ein Porsche oder irgendetwas Materielles willst, sondern ob du diesen großen Traum, so wirklich willst, dass du dafür dein Leben geben würdest. Nicht im Sinne von opfern, sondern ob du wirklich alles dafür tust, dass dein Traum wahr wird. Ob du die Geduld hast, die Kraft, die Energie, ob du dich wirklich nach 7 Jahren immer noch daran erinnerst was du wirklich willst. Irgendwo habe ich mal gehört, dass dich die Engel, Gott, das Universum… prüft, ob das keine Idee für mich ist, sondern dass ich mir was für andere Menschen wünsche. Bevor jemand dann in so eine Position kommt, wo das dann passiert, mit anderen Menschen zu tun zu haben, wird dein Ego, dein Leben, deine Absicht überprüft ob sie wirklich so rein und egobefreit ist, dass man damit kein Blödsinn anrichtet und andere Menschen nicht manipuliert. Oder vielleicht auch, wenn es funktioniert und wegen einem Egoproblem dann auf einmal nicht mehr, dass man umindest die gute Energie die vorher geflossen ist, nicht zerrinnen lässt.
Es ist, als würde Gott dich als Gärtner prüfen, ob du in der Lage bist für die Blume die du gepflanzt hast, auch Sorge tragen zu können und sie nicht verwelken lässt.
Momos Garten ist für mich ein Traum eines Gartens, in dem jeder seine Blume pflanzen kann um seinen Traum zu verwirklichen. Dort möchte ich anderen den Mut geben, dass sie es genauso gut können wie ich.
Anfang des Jahres bin ich durch ein paar Gruppen im Internet gegangen und hab versucht, anderen Menschen ihre Wünsche zu erfüllen, in der Hoffnung dass sie dann meinen erfüllen. Doch es hat nicht funktioniert, was eine große Enttäuschung für mich war. Doch die Täuschung fällt.
Dann hab ich Andreas und seine Frau Daniela in Sizilien besucht und näher kennengelernt. Wir haben Gedanken und Gefühlswelle gespielt. Erst haben wir Wirklicht gefunden und haben überlegt, was wir der Welt Gutes tun können, da wir nicht auf den Kopf und auf unsere Herzen gefallen sind. Ein Film oder ein Buch wäre nicht mehr aktuell sobald wir es veröffentlichen würden. Die ganzen Informationen darin wären mehr oder weniger verwelkt. Es gibt zeitlose Bücher, aber in unserem Gefühl war es etwas, das wir etwas erschaffen wollten, was nicht in der Vergangenheit die Zukunft beschreiben könnte, sondern wir wollten, wie man so schön sagt „am Ball bleiben“ und wollten dann ein Spiel entwickeln. Deshalb hatten die Idee „werdet wieder wie die Kinder“, so dass die Menschen wieder anfangen zu spielen, damit sie wieder Freude erfahren im Leben. Dieses Spiel sollte auch ein selbstreflektierendes Spiel werden. Erst dachten wir, es könnte auf eine Pizzaschachtel passen, doch je mehr wir Brainstorming gemacht haben, umso mehr merkten wir, dass das was wir vor haben, viel größer ist als wir zuerst gedacht haben. Es war, als hätte eine Gottes Idee angeklopft und gefragt ob es rein kommen darf. Wir haben natürlich ja gesagt und dieser scheinbare Fremde hat immer mehr von sich preis gegeben. Wir merkten, dass jeder Mensch diese Spiel des Lebens von Geburt an schon spielt, nur sich dessen noch nicht bewusst ist.
Als uns dann der Gehirnforscher Dr. Hüther uns über den Weg lief, lernten wir von ihm, dass das Gehirn am besten lernt, wenn man es mit Freude füttert und liebevoll mit ihm kommuniziert.
Dabei ist uns aufgefallen, dass viele Gruppen mit guter Absicht, manchmal doch gesprengt werden, weil zu viele Egos mit Blockaden und verzerrtem Ich Gefühl durch die Welt spazieren. Wenn diese dann an bestimmte Positionen kommen, zeigen sich bestimmte Seinsformen und dadurch vielleicht auch andere ihr emotionales Mienenfeld triggern. Wenn Menschen mit bestimmten Blockaden, Energien, Geschichten nicht umgehen können, dann tolerieren sie das nicht. Der Finger ist allzuschnell gehoben und die Emotion bricht schneller aus, als dass der klare Verstand denn klar handeln könnte.
Da überlegten wir uns, dass es vielleicht cleverer ist, wenn man bewusst ein Spiel spielt, bei dem es um das ICH geht und wir schon bewusst ein Spielfeld betreten, es auch sagen und auch dessen bewusst sind, dass wir nicht perfekt sind, aber vollkommen. Jeder in seiner Liebe und jeder seiner Würde.
In diesem Spielfeld kommen Menschen dann in Heilung, Harmonie, Gleichgewicht, weil sie spielerisch mit ihren Seinsformen umgehen lernen dürfen. Alles ist erlaubt. Die einzige Regel ist, bewusst zu sein, bewusster zu werden für sein Sein und dann das DU des anderen besser wahrnehmen zu können um dann eher im WIR landen zu können.
So haben wir das Spiel „eine Reise ins Wir“ genannt.
Ich merke so langsam, dass jetzt der Boden und die Zeit dazu wäre, meine Idee von damals zu erzählen und man merkt immer mehr, dass es wirklich machbar ist. Ein Traum nicht zu vergessen und bei sich zu behalten ist eines. Ihn dann zu erzählen und zu spüren dass er Wirklichkeit wird, ist doch ein wundervolleres Gefühl. Manchmal können Gefühle auch wie ein Wunder sein, wenn sie vorher noch nie gelebt worden sind. Und so ist mein Traum ein Boden, ein Raum, ein Garten zu erschaffen, in dem wir wachsen können.
Vielleicht ist Garten auch vorsichtig ausgedrückt, weil „Wald“ oder die „Natur“ die Menschen noch zu sehr überfordert. Im Garten ist ein gemachter Platz mithilfe der Natur, wo Menschen in einem vertrauten Terrain SEIN können.
Vielleicht ist der nächste Traum von mir, dass wir nicht nur ein Garten haben, sondern dass jeder seinen Seelengarten in sich entdeckt, pflegt, erweitert und sich daran erfreut und dass es viele Menschen gleich tun, so dass wir eines Tages Menschen auf diesem Planeten haben, die wieder im Verbund mit der Natur sind, wachsen, sich freuen am Leben zu sein. Dann ist es kein Garten mehr, sondern vielleicht so wie es eigentlich von Anfang an gedacht war.
So ist die Vereinigung.
Momos Garten ist noch eine Idee, die am Entstehen ist und an Projekten arbeitet, wie unter anderem auch an der Unterstützung für ein Waisenhaus in Uganda. Auf der Webseite könnt ihr euch vorab informieren oder wer es nicht kennt, das Buch „Momo und die grauen Herren“ von Michael Ende lesen. Eine kurze Erklärung zu dieser Geschichte gibt es von Wiki. Diejenigen unter euch die nicht gern lesen, können sich auch einfach ein Hörbuch holen oder den Spielfilm auf Youtube ansehen.
Wer Interesse hat an Momos Garten Kinderschuhen zu basteln und mit zu wirken oder Fragen hat, darf sich gerne auch an Wirklicht wenden.
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